In unserem Online-Meeting am 16. Juli 2018 ging es darum, die Chanel-Kollektion „Croisière 2018/2019“ mit StrickRauscherinnen-Blick nach Inspirationen für KlugeStrickArt zu durchforsten.
Die Teilnehmerinnen sollten in der Vorbereitung auf das Treffen diesem Link https://www.chanel.com/de_DE/mode/kollektion/croisiere-2018-19.html folgen und sich zunächst genüßlich das Défilé-Video ansehen.
Nach einem Überschlafen der Eindrücke sollten sie sich die Fragen stellen: Was fällt Dir auf? Was behältst Du in Erinnerung? Sind es bestimmte Schnittformen oder Farbkombinationen oder Accessoires?
Dann sollten sie auf der Webseite herunter zu den „Looks“ scrollen. Denn da gibt es noch einmal von jedem Modell ein Foto. Das Spannende: Mit Klicken auf ein Foto in der Galerie vergrößert sich das Foto auf eine Gesamtansicht. Und wenn man nun mit dem Cursor über das Foto fährst, bekommt man solch eine Vergrößerung des Fotos, dass man selbst feinste Details gut erkennen kann.
Ich hatte die potentiellen Teilnehmerinnen darum gebeten, mir eine Mail zu schreiben, wenn sie etwas entdecken, was fürs StrickRauschen inspirierend sein könnte.
Hier nun die bearbeitete Videoaufzeichnung von dem Online-Meeting, das im ZOOM-Studio statt fand und zeitgleich in unsere Facebook-Gruppe „StrickRauschen“ übertragen wurde. Ich habe die Geschehnisse bei ZOOM gestreuert und mein Assistentin Sandra hat die Kommentare bei Facebook beobachtet und in die Diskussion mit eingebracht.
Nachfolgend eine Übersicht über die wesentlichen Inhalte.
Vor, während und nach dem Meeting haben mich etliche Hinweise und Tipps erreicht. Diese habe ich zusätzlich eingearbeitet.
Zur Einleitung
Ich möchte, dass Ihr Euch zu Designern entwickelt. Und wenn man sich zum Designer entwickeln will oder schon einer ist und noch besser werden möchte, dann muss man sich viel ansehen.
Wenn Ihr einen Maler nach seinem Geheimnis fragt, dann wird er Euch sagen, dass Malen oder Zeichnen in erster Linie bedeutet, sehen zu lernen. Also genau hinzugucken. Und so ist es natürlich auch in der Mode
Warum gerade Chanel?
Die Coco Chanel war der Meinung, dass sie nur dann unsterblich wird, wenn sie es zulässt, dass ihre Modelle kopiert werden.
Wenn Ihr Euch die von mir in Vorbereitung auf dieses Treffen empfohlene Website https://www.chanel.com/de_DE/mode/kollektion/croisiere-2018-19.html
angesehen habt, dann habt ihr sicherlich die Großzügigkeit gesehen:
Da wurde die gesamte Kollektion mit allen Modellen gezeigt.
Und dann konnte man sich bei den LOOKs jedes Modell noch einmal im Foto ganz genau ansehen. Und wenn man dann auf solch ein Foto klickt, dann gibt es solch eine große Vergrößerung, dass man selbst die Perlen zählen kann.
Ich nehme an, dass diese großzügige Darstellung noch auf Coco Chanel zurückgeht. Dass die Offenheit also Firmenpolitik ist. Ich kenne keinen anderen großen Designer, der seine Kreationen so großzügig in der Öffentlichkeit präsentiert.
Meist ist es so, dass viele solche ganz frischen Kollektionen erst einmal ablehnen. Dazu kann ich Euch nur sagen: nach solch einer Modepräsentation kommt eine Maschinerie in Gange, die uns über Jahre beeinflussen wird.
Wenn man sich solch eine Modenschau ansieht, dann ist es, als ob man in eine Kristall-Kugel – also in die Zukunft – sehen kann.
Warum?
Die Modenschau fand im Grand Palais in Paris statt. Was das schon mal an Miete kostet. Und dann hat er große Requisiten aufgebaut. Dann das Publikum: Das sind meist ganz namhafte Leute, die sich freuen, bei der Modenschau anwesend sein zu dürfen. Wer dort bei der Modenschau in der ersten Reihe sitzen darf, der oder die hat etwas im Leben geleistet und ist in der Öffentlichkeit präsent.
Und nun muss man wissen, wie sich Mode durchsetzt: Ein Lagerfeld macht solch eine große Modenschau. Berühmte Leute sehen das und sind scharf darauf, die Modelle zu tragen. Und dann sieht das „Lieschen Müller“ und will das auch tragen.
Also nur dadurch, dass berühmte, vielbeachtete Persönlichkeiten – sogenannte „With-it“s – die Mode in die Öffentlichkeit tragen, wird das zur Norm.
Wenn Ihr Euch nun ein Strickheft kauft. Was passiert da mit solch einem Anleitungsheft?: Die Verantwortlichen, die solche Strickhefte rausbringen, gehen auch zu solch Modenschauen oder informieren sich entsprechend. Dann gehen sie nach Hause und machen einen Plan, was und wie sie etwas davon umsetzen wollen. Und dann brauchen sie mindestens ein wenn nicht zwei Jahre Vorlauf. Die Modelle müssen entworfen und gestrickt und fotografiert, die Anleitungen geschrieben werden… Das braucht alles so seine Zeit.
Und die gesamte Modeindustrie, egal ob Kosmetik oder Schuhe oder Accessoires, alle sehen sich auch diese Modeinformationen an. Denn sie wollen ja verkaufen. Und wenn sie verkaufen wollen, dann müssen sie im Trend sein.
Farben, Formen, Stile werden übernommen. Und wir als Verbraucher werden manipuliert. Und ungefähr in 3 bis 4 Jahren finden wir das auch schön.
Wenn wir uns jetzt die Präsentation ansehen, dann gucken wir wirklich in die Zukunft. Ich habe alles mit StrickRauscherinnen-Blick betrachtet.
Inspirationen nach Themen sortiert
(Die Zeiten beziehen sich auf die Startzeit im Videomitschnitt)
Ab 07:43: Ärmellösungen
Ab 10:14: Ausgefranstes / Lose Fäden
Ab 14:30: Baskenmützen
Ab 18:20: Bling Bling
Hinweis von Sigrid Heilmann: Dafür könnte man das „Piccolin-Stricken“ anwenden. Erklärt im Buch „Piccolin- Stricken – Mit Stoffstückchen zu 3D-Maschen“ von Jeannette Knake.
Ab 20:15: Flächendesigns
Hinweis von Manuela Weikum: Das müsste mit Stacket Stitches realisierbar sein
Ab 23:52: Smok
Hinweis von Brigitte: Hier gibt es eine Anleitung, wie man Gestricktes genäht smoken kann:
https://www.knittingmagic.biz/guide-8/smocking-stitch-on-pkl-rib.html
Sylvie Rasch erklärt hier bei YouTube, wie man Smok stricken kann.
Christine aus Magdeburg hat mir dieses Bild geschickt und schreibt dazu:
Im Anhang sende ich Dir ein Bild meiner Eltern aus dem Jahre 1951 (lang ist es her).
Dieses Kleid war blau und die gesmokten Passen hatten kleine goldene metallene Perlen.
Meine Mutter trug dieses Kleid zur Hochzeit ihrer älteren Schwester.
Ab 28:30: Offene Fingerhandschuhe / Stulpen
Ab 31:06: I-Cords & Röllchen
Ab 33:11: Tipp von Elvira Hörnke: mit dickerem Garn stricken und abketten
Ab 33:57: Fadenenden auf der Lichtseite
Ab 38:38 Anmerkung von Elvira Hörnke: Andersfarbige Fäden durchziehen und die Enden hängen lassen
Ab 35:48: Streifen
Ab 41:50: Zierborten
Ab 44:49: Zackenborte
Ab 48:21 dazu noch Hinweise von Manuela: Ich habe meinen Laden in Freiburg und wir setzen die Zackenlitze als Rand unten, an den Ärmeln und am Ausschnitt ein. Keine Trachten.
Ab 48:19: Design-Einsatz
Du möchtest zukünftig eine Einladung zu unseren Online-Meetings am Montag um 19 Uhr (immer mit wechselnden Themen) direkt in Dein Postfach bekommen? Dann melde Dich bitte an.
Um am Online-Meeting teilnehmen zu können, musst Du nicht bei Facebook sein.
Wenn Du zu mir ins Zoom-Studio kommst, frage ich Dich zu Beginn, ob Du zu sehen oder zu hören sein willst. Wenn Du das nicht willst, ist das o.k. Obwohl es natürlich schade ist, wenn wir die Möglichkeiten der modernen Technik nicht für die Kommunikation untereinander ausnutzen.
Die Teilnahme am Meeting ist gratis und Du gehst auch keinerlei Verpflichtungen ein.
Hallo Gabi,
da hast du die Kollektion sehr gut aufbereitet. War sehr interessant, das Video im nachhinein anzusehen.
Danke
Brigitte